Traditionsinstrument Trommel
Vor 1,7 Millionen Jahren kommunizierten die Urmenschen mit „laut“ und „leise“, mit Gesten und Lauten. Um 6.000 v. Chr. bekam der gemeinsame Austausch einen ganz neuen Rhythmus. Denn da schlug man in Afrika die Trommel, um sich mitzuteilen. So schuf der Homo sapiens eine bessere Reichweite – und einen Sound für die Ewigkeit. Die Trommel war es auch, die den im 16. Jahrhundert als Sklaven nach Jamaika verschifften Afrikanern als einziges Stück Heimat blieb. Sie wurde Trost und Begleitinstrument für religiöse und Kulthandlungen, woraus der Burro entstand, eine traditionelle Trommelmusik, die man gemeinsam spielt und die einen sofort mitreißt. Nach dem Burro folgte in den 1930er-Jahren der Mento, eine Art volkstümliche Popmusik.
Traditionsinstrument Trommel
Vor 1,7 Millionen Jahren kommunizierten die Urmenschen mit „laut“ und „leise“, mit Gesten und Lauten. Um 6.000 v. Chr. bekam der gemeinsame Austausch einen ganz neuen Rhythmus. Denn da schlug man in Afrika die Trommel, um sich mitzuteilen. So schuf der Homo sapiens eine bessere Reichweite – und einen Sound für die Ewigkeit. Die Trommel war es auch, die den im 16. Jahrhundert als Sklaven nach Jamaika verschifften Afrikanern als einziges Stück Heimat blieb. Sie wurde Trost und Begleitinstrument für religiöse und Kulthandlungen, woraus der Burro entstand, eine traditionelle Trommelmusik, die man gemeinsam spielt und die einen sofort mitreißt. Nach dem Burro folgte in den 1930er-Jahren der Mento, eine Art volkstümliche Popmusik.
Vom Burro zum Reggae
Dann fand etwas Postmodern-apokalyptisches seinen Weg nach Jamaika: das Transistorradio. Mit ihm schwappte die Welle des Rhythm and Blues aus den USA auf die Insel. Die Einwohner spielten verrückt und wenig später Ska, dessen Sound einfach jeden sofort auf die Tanzfläche zieht. Sie alle zusammen, der Burro, der Mento, der Ska und auch der Rocksteady aus den 1960ern, sind die Vorläufer des Reggae. Wie auf Knopfdruck und ganz automatisch klingt beim Reggae ein Name sofort mit: Bob Marley. Songs wie „Get Up, Stand Up“, „I Shot the Sheriff“, „Could You Be Loved“ und seine Persönlichkeit gehören zu dieser Musikrichtung wie die palmenumsäumten weißen Strände und das türkis schimmernde Meer zur Karibik.
Vom Burro zum Reggae
Dann fand etwas Postmodern-apokalyptisches seinen Weg nach Jamaika: das Transistorradio. Mit ihm schwappte die Welle des Rhythm and Blues aus den USA auf die Insel. Die Einwohner spielten verrückt und wenig später Ska, dessen Sound einfach jeden sofort auf die Tanzfläche zieht. Sie alle zusammen, der Burro, der Mento, der Ska und auch der Rocksteady aus den 1960ern, sind die Vorläufer des Reggae. Wie auf Knopfdruck und ganz automatisch klingt beim Reggae ein Name sofort mit: Bob Marley. Songs wie „Get Up, Stand Up“, „I Shot the Sheriff“, „Could You Be Loved“ und seine Persönlichkeit gehören zu dieser Musikrichtung wie die palmenumsäumten weißen Strände und das türkis schimmernde Meer zur Karibik.
Karneval? Calypso!
Als der Reggae noch gar nicht geboren war, avancierte in der Dominikanischen Republik der Merengue mit seinen afrikanischen und spanischen Elementen bereits zum Nationaltanz. Von den Nachbarinseln weht ein Mix aus europäischer Volksmusik und typisch afrikanischen Klängen über das Meer. „Karnevalsschlager“ würde der Rheinländer dazu sagen, auf Trinidad und Tobago wie auch auf Antigua und Barbados werden sie Calypso genannt. Und natürlich ist dieser weder denk- noch hörbar ohne das rhythmische Schlagen der Trommeln.
Karneval? Calypso!
Als der Reggae noch gar nicht geboren war, avancierte in der Dominikanischen Republik der Merengue mit seinen afrikanischen und spanischen Elementen bereits zum Nationaltanz. Von den Nachbarinseln weht ein Mix aus europäischer Volksmusik und typisch afrikanischen Klängen über das Meer. „Karnevalsschlager“ würde der Rheinländer dazu sagen, auf Trinidad und Tobago wie auch auf Antigua und Barbados werden sie Calypso genannt. Und natürlich ist dieser weder denk- noch hörbar ohne das rhythmische Schlagen der Trommeln.
Die Macht der Musik
Kaum vorstellbar, dass sie einst verboten waren: Die britischen Kolonialherren führten nämlich 1883 auf Trinidad und Tobago ein Trommelverbot ein, weil sie die Musik als Auflehnung verstanden. Aber die Insulaner waren nicht nur fantastische, sondern eben auch fantasievolle Künstler. Sie machten Ölfässer zu ihren Drums und zu ihrem Nationalinstrument. Ein Symbol, das ein ganz klares, kein – wie in den Songtexten oft – verstecktes Statement hat: Gegen die Macht der Musik kommt niemand an, kein Unterdrücker und kein Kolonialherr. Die Musik der Karibik ist nicht nur historisch, politisch und kritisch, sondern auch unglaublich fröhlich, bunt, feurig, rhythmisch und ansteckend. Am besten also: laut aufdrehen und mittanzen, ganz egal wo!
TEXT Susanne Latour
Die Macht der Musik
Kaum vorstellbar, dass sie einst verboten waren: Die britischen Kolonialherren führten nämlich 1883 auf Trinidad und Tobago ein Trommelverbot ein, weil sie die Musik als Auflehnung verstanden. Aber die Insulaner waren nicht nur fantastische, sondern eben auch fantasievolle Künstler. Sie machten Ölfässer zu ihren Drums und zu ihrem Nationalinstrument. Ein Symbol, das ein ganz klares, kein – wie in den Songtexten oft – verstecktes Statement hat: Gegen die Macht der Musik kommt niemand an, kein Unterdrücker und kein Kolonialherr. Die Musik der Karibik ist nicht nur historisch, politisch und kritisch, sondern auch unglaublich fröhlich, bunt, feurig, rhythmisch und ansteckend. Am besten also: laut aufdrehen und mittanzen, ganz egal wo!
TEXT Susanne Latour