Die Geschichte dieses Urvolks ist tief mit der des Roten Kontinents verwurzelt
Studien zufolge siedelten die Menschen vor etwa 40.000 bis 60.000 Jahren von Südostasien über und prägten das Land mit ihrer Spiritualität, Naturverbundenheit und Kunst. Doch ihr Wissen und ihre Traditionen wurden nicht immer anerkannt und toleriert. Vertreibung, Enteignung und gesellschaftliche Isolierung waren gängige Praxis. Bis heute ist die Situation für die Ureinwohner nicht einfach. Nur langsam erfährt ihre Kultur wieder mehr Respekt: Die Regierung gab viele Nationalparks an die dort heimischen Stämme zurück. Diese bieten hier geführte Wanderungen durch die Natur an und bringen Besuchern so einen Teil ihrer Lebensart und Bräuche näher.
Die Geschichte dieses Urvolks ist tief mit der des Roten Kontinents verwurzelt
Studien zufolge siedelten die Menschen vor etwa 40.000 bis 60.000 Jahren von Südostasien über und prägten das Land mit ihrer Spiritualität, Naturverbundenheit und Kunst. Doch ihr Wissen und ihre Traditionen wurden nicht immer anerkannt und toleriert. Vertreibung, Enteignung und gesellschaftliche Isolierung waren gängige Praxis. Bis heute ist die Situation für die Ureinwohner nicht einfach. Nur langsam erfährt ihre Kultur wieder mehr Respekt: Die Regierung gab viele Nationalparks an die dort heimischen Stämme zurück. Diese bieten hier geführte Wanderungen durch die Natur an und bringen Besuchern so einen Teil ihrer Lebensart und Bräuche näher.
Auf Traumpfaden wandeln
Um die Kultur der Aboriginal People zu verstehen, muss man ihre Weltanschauung begreifen. Sie verehren keine bestimmte Gottheit, sondern betrachten die Erde als übernatürliches Ganzes: Für sie ist alles miteinander verbunden. Ähnlich wie im Hinduismus und im Buddhismus glauben sie an die Erweiterung des Seins und die Verschmelzung der Seele mit allem, was sie umgibt. Der zentrale Punkt ihrer Mythologie ist die „Traumzeit“. Diese besagt, dass vor vielen Millionen Jahren alles eins war: Menschen, Tiere und spirituelle Wesen. Letztere, auch schöpferische Ahnen genannt, erträumten zu dieser Zeit die Erde. Sie bewegten sich durch die weite Landschaft und schufen, angeleitet durch ihre Weisheit, jeden Stein und jedes Tier.
Auf Traumpfaden wandeln
Um die Kultur der Aboriginal People zu verstehen, muss man ihre Weltanschauung begreifen. Sie verehren keine bestimmte Gottheit, sondern betrachten die Erde als übernatürliches Ganzes: Für sie ist alles miteinander verbunden. Ähnlich wie im Hinduismus und im Buddhismus glauben sie an die Erweiterung des Seins und die Verschmelzung der Seele mit allem, was sie umgibt. Der zentrale Punkt ihrer Mythologie ist die „Traumzeit“. Diese besagt, dass vor vielen Millionen Jahren alles eins war: Menschen, Tiere und spirituelle Wesen. Letztere, auch schöpferische Ahnen genannt, erträumten zu dieser Zeit die Erde. Sie bewegten sich durch die weite Landschaft und schufen, angeleitet durch ihre Weisheit, jeden Stein und jedes Tier.
Die mythologische Landkarte
Aus dieser allumfassenden Spiritualität entstanden auch ihre „Traumpfade“, die sogenannten „Songlines“: Vergleichbar sind sie mit einer mythologischen Landkarte, die sich über den gesamten australischen Kontinent zieht. Dabei werden keine Koordinaten oder Wegweiser genutzt, sondern gesungene Texte und Laute. So können die Aboriginal People auch über lange Wanderstrecken hinweg Wege und landschaftliche Gegebenheiten gesanglich exakt beschreiben und selbst in Wüstengebieten Wasserstellen wiederfinden. Jede Generation gibt die Stimmen, Töne und Lieder an die nächste weiter. Ausgewählte „Songmen“ und „Songwomen“ sind dafür zuständig, dass die genaue Reihenfolge der Laute eingehalten wird. Im Lauf der Zeit haben sich die Landschaften jedoch verändert, sodass es für die Ureinwohner immer schwerer wird, die Songlines zu laufen. Trotzdem ist die Wanderung (Walkabout) wichtig für sie und ein Ritual, durch das die Identität ihrer Kultur bis heute bewahrt wird.
Die mythologische Landkarte
Aus dieser allumfassenden Spiritualität entstanden auch ihre „Traumpfade“, die sogenannten „Songlines“: Vergleichbar sind sie mit einer mythologischen Landkarte, die sich über den gesamten australischen Kontinent zieht. Dabei werden keine Koordinaten oder Wegweiser genutzt, sondern gesungene Texte und Laute. So können die Aboriginal People auch über lange Wanderstrecken hinweg Wege und landschaftliche Gegebenheiten gesanglich exakt beschreiben und selbst in Wüstengebieten Wasserstellen wiederfinden. Jede Generation gibt die Stimmen, Töne und Lieder an die nächste weiter. Ausgewählte „Songmen“ und „Songwomen“ sind dafür zuständig, dass die genaue Reihenfolge der Laute eingehalten wird. Im Lauf der Zeit haben sich die Landschaften jedoch verändert, sodass es für die Ureinwohner immer schwerer wird, die Songlines zu laufen. Trotzdem ist die Wanderung (Walkabout) wichtig für sie und ein Ritual, durch das die Identität ihrer Kultur bis heute bewahrt wird.
Kunst im Hier und Jetzt
Aber nicht nur mit ihrem Wissen über die Natur bereichern die Aboriginal People das gesellschaftliche Leben, sondern auch mit ihrer Kunst. Vor allem in Darwin, der Hauptstadt des Northern Territory, finden sich in den zahlreichen Galerien des Künstlerviertels außergewöhnliche Werke. Ein Viertel der hiesigen Bevölkerung sind Aboriginal People. Das Kulturzentrum Museum and Art Gallery of the Northern Territory (MAGNT) beeindruckt mit einer umfangreichen Sammlung von Präparaten sowie Werken und gibt einen Einblick in die bewegte Vergangenheit des Volkes. Immer wieder stellen hier Künstler ihre Gemälde, Skulpturen oder Fotografien aus, die von der bewegten Vergangenheit erzählen oder in bunten Farben den Geist der Ureinwohner widerspiegeln. Seit 1984 wird jedes Jahr der „Telstra National Aboriginal & Torres Strait Islander Art Award“ an den besten indigenen Künstler verliehen. Bewertet werden nicht nur Bilder, sondern auch Plastiken, Filme und Keramikhandwerk. In der Aboriginal Fine Arts Gallery in Darwin kann man noch eine weitere traditionelle Handwerkskunst bestaunen: Didgeridoos.
Kunst im Hier und Jetzt
Aber nicht nur mit ihrem Wissen über die Natur bereichern die Aboriginal People das gesellschaftliche Leben, sondern auch mit ihrer Kunst. Vor allem in Darwin, der Hauptstadt des Northern Territory, finden sich in den zahlreichen Galerien des Künstlerviertels außergewöhnliche Werke. Ein Viertel der hiesigen Bevölkerung sind Aboriginal People. Das Kulturzentrum Museum and Art Gallery of the Northern Territory (MAGNT) beeindruckt mit einer umfangreichen Sammlung von Präparaten sowie Werken und gibt einen Einblick in die bewegte Vergangenheit des Volkes. Immer wieder stellen hier Künstler ihre Gemälde, Skulpturen oder Fotografien aus, die von der bewegten Vergangenheit erzählen oder in bunten Farben den Geist der Ureinwohner widerspiegeln. Seit 1984 wird jedes Jahr der „Telstra National Aboriginal & Torres Strait Islander Art Award“ an den besten indigenen Künstler verliehen. Bewertet werden nicht nur Bilder, sondern auch Plastiken, Filme und Keramikhandwerk. In der Aboriginal Fine Arts Gallery in Darwin kann man noch eine weitere traditionelle Handwerkskunst bestaunen: Didgeridoos.
Ein Instrument mit Geschichte
Bereits auf alten Felsmalereien von vor 2.500 bis 3.500 Jahren sind Zeichnungen erster Didgeridoos zu erkennen. Dabei handelt es sich um ein Instrument, das genauso simpel wie ungewöhnlich ist: Es besteht aus einem ausgehöhlten Eukalyptusstamm, der ein bis zweieinhalb Meter lang sein kann. Gespielt wird es vorwiegend im Sitzen und erfordert eine ausgefeilte Lippenblastechnik. Ursprünglich dienten Didgeridoos dazu, Gesänge bei spirituellen Zeremonien zu begleiten. Mittlerweile hat sich das Blasinstrument weltweit in der Musikszene etabliert – ganz gleich, ob im Pop oder im Rock.
Ein Instrument mit Geschichte
Bereits auf alten Felsmalereien von vor 2.500 bis 3.500 Jahren sind Zeichnungen erster Didgeridoos zu erkennen. Dabei handelt es sich um ein Instrument, das genauso simpel wie ungewöhnlich ist: Es besteht aus einem ausgehöhlten Eukalyptusstamm, der ein bis zweieinhalb Meter lang sein kann. Gespielt wird es vorwiegend im Sitzen und erfordert eine ausgefeilte Lippenblastechnik. Ursprünglich dienten Didgeridoos dazu, Gesänge bei spirituellen Zeremonien zu begleiten. Mittlerweile hat sich das Blasinstrument weltweit in der Musikszene etabliert – ganz gleich, ob im Pop oder im Rock.
Die Regenbogenschlange
Die längliche Form des Didgeridoos soll an die Regenbogenschlange erinnern: Sie ist eine der wichtigsten Schöpfungsgestalten aus der Traumzeit und findet sich sowohl auf alten Felszeichnungen als auch auf modernen Kunstwerken oft wieder. Laut Überlieferung formte sie Berge, Täler sowie Flussläufe, und ihre Heimat ist der Uluru – besser bekannt als Ayers Rock. Für viele Touristen ist der Berg eine beliebte Sehenswürdigkeit in Australien, für das Naturvolk jedoch heilig und eine spirituelle Stätte. Die jahrelange Bitte der Aboriginal People an Urlauber, den Berg nicht zu erklimmen, sondern aus Respekt nur zu umwandern, wurde jetzt auch von der Regierung gestützt: Ab Oktober 2019 wird der Aufstieg auf den Inselberg aus kultureller Anerkennung offiziell verboten.
Die Regenbogenschlange
Die längliche Form des Didgeridoos soll an die Regenbogenschlange erinnern: Sie ist eine der wichtigsten Schöpfungsgestalten aus der Traumzeit und findet sich sowohl auf alten Felszeichnungen als auch auf modernen Kunstwerken oft wieder. Laut Überlieferung formte sie Berge, Täler sowie Flussläufe, und ihre Heimat ist der Uluru – besser bekannt als Ayers Rock. Für viele Touristen ist der Berg eine beliebte Sehenswürdigkeit in Australien, für das Naturvolk jedoch heilig und eine spirituelle Stätte. Die jahrelange Bitte der Aboriginal People an Urlauber, den Berg nicht zu erklimmen, sondern aus Respekt nur zu umwandern, wurde jetzt auch von der Regierung gestützt: Ab Oktober 2019 wird der Aufstieg auf den Inselberg aus kultureller Anerkennung offiziell verboten.