Wenn es im Februar an die Wahl der Karnevalskönigin geht, kämpfen bis zu zwei Dutzend Bewerberinnen um den Ehrentitel der schönsten Insulanerin. Der Karneval ist eben eine ernste Angelegenheit. Zumindest für alle, die aktiv daran teilnehmen. Hier auf der Kanareninsel ist der zweitgrößte Karneval der Welt zu Hause: viele Tausend Mitwirkende, über 100 Gruppen zu Fuß, mehr als drei Dutzend Prachtwagen, bis zu 250.000 Zuschauer, Hunderte TV-Übertragungen in fast alle lateinamerikanischen Länder. Von dort stammt die Tradition des Karnevals auf Teneriffa. Rund 200 Jahre ist er alt, seit 1900 werden Karnevalsumzüge organisiert.

Wenn es im Februar an die Wahl der Karnevalskönigin geht, kämpfen bis zu zwei Dutzend Bewerberinnen um den Ehrentitel der schönsten Insulanerin. Der Karneval ist eben eine ernste Angelegenheit. Zumindest für alle, die aktiv daran teilnehmen. Hier auf der Kanareninsel ist der zweitgrößte Karneval der Welt zu Hause: viele Tausend Mitwirkende, über 100 Gruppen zu Fuß, mehr als drei Dutzend Prachtwagen, bis zu 250.000 Zuschauer, Hunderte TV-Übertragungen in fast alle lateinamerikanischen Länder. Von dort stammt die Tradition des Karnevals auf Teneriffa. Rund 200 Jahre ist er alt, seit 1900 werden Karnevalsumzüge organisiert.

Besonders populär

... wurde das Ereignis Anfang des 20. Jahrhunderts durch die zurückkehrenden Auswanderer – in ihrem Gepäck die Samba- und Salsa-Rhythmen Lateinamerikas. Die Menschen auf Teneriffa vermischten die Anleihen an die Umzüge von Rio de Janeiro mit alten spanischen oder afro-kubanischen Bräuchen. Knapp zwei Wochen lang wird Tag und Nacht gefeiert. Und das nicht nur in der Inselhauptstadt Santa Cruz, sondern auch in Puerto de la Cruz und anderen Gemeinden.

Besonders populär

... wurde das Ereignis Anfang des 20. Jahrhunderts durch die zurückkehrenden Auswanderer – in ihrem Gepäck die Samba- und Salsa-Rhythmen Lateinamerikas. Die Menschen auf Teneriffa vermischten die Anleihen an die Umzüge von Rio de Janeiro mit alten spanischen oder afro-kubanischen Bräuchen. Knapp zwei Wochen lang wird Tag und Nacht gefeiert. Und das nicht nur in der Inselhauptstadt Santa Cruz, sondern auch in Puerto de la Cruz und anderen Gemeinden.

Schon im 16. Jahrhundert

... war König Carlos I. so viel unkontrollierbare, zügellose Lebensfreude der Menschen suspekt, und er verbot den Spaniern, sich zu kostümieren. Unter dem Diktator Francisco Franco wurde der Karneval schließlich 1937 in vielen Regionen ganz untersagt. Die „Tinerfeños“, wie die Einwohner Teneriffas genannt werden, begingen deshalb einfach ein sogenanntes Winterfest. Erst seit 1976 gibt es offiziell wieder Karneval auf Teneriffa. Und der hat es in sich!

Schon im 16. Jahrhundert

... war König Carlos I. so viel unkontrollierbare, zügellose Lebensfreude der Menschen suspekt, und er verbot den Spaniern, sich zu kostümieren. Unter dem Diktator Francisco Franco wurde der Karneval schließlich 1937 in vielen Regionen ganz untersagt. Die „Tinerfeños“, wie die Einwohner Teneriffas genannt werden, begingen deshalb einfach ein sogenanntes Winterfest. Erst seit 1976 gibt es offiziell wieder Karneval auf Teneriffa. Und der hat es in sich!

Ein unverzichtbares Element

... sind die Murgas, Gesangsgruppen, die mit satirischen Liedern kleinere und größere politische Missstände aufs Korn nehmen. Da sind die Comparsas, die Tanzgruppen im Latino-Style, und die Rondallas in eher klassischen Kostümen, die gerne auch mal Opernarien zum Besten geben. Dazwischen gibt es leicht bekleidete Tänzerinnen und äußerst fantasievoll verkleidetes Narrenvolk. Wilde Trommelrhythmen treiben die Teilnehmer des großen Umzugs „Coso Apoteosis del Carnaval“ (Apotheose des Karnevals) am Faschingsdienstag in Santa Cruz an.

Ein unverzichtbares Element

... sind die Murgas, Gesangsgruppen, die mit satirischen Liedern kleinere und größere politische Missstände aufs Korn nehmen. Da sind die Comparsas, die Tanzgruppen im Latino-Style, und die Rondallas in eher klassischen Kostümen, die gerne auch mal Opernarien zum Besten geben. Dazwischen gibt es leicht bekleidete Tänzerinnen und äußerst fantasievoll verkleidetes Narrenvolk. Wilde Trommelrhythmen treiben die Teilnehmer des großen Umzugs „Coso Apoteosis del Carnaval“ (Apotheose des Karnevals) am Faschingsdienstag in Santa Cruz an.

Der Karneval steckt voller skurriler Facetten

Da ist etwa das „Matar la culebra“, das Töten der Natter. Bei diesem Ritual versuchen als schwarze Sklaven verkleidete Männer, eine Natter – die für das Böse in der Welt steht – durch Peitschenhiebe zu töten. Ein ganz besonderes Schauspiel ist der „Entierro de la Sardina“, die Beerdigung der Sardine am Aschermittwoch. Der Winter ist damit offiziell ebenso beendet wie der Karneval.

TEXT Peter Wuerth

Der Karneval steckt voller skurriler Facetten

Da ist etwa das „Matar la culebra“, das Töten der Natter. Bei diesem Ritual versuchen als schwarze Sklaven verkleidete Männer, eine Natter – die für das Böse in der Welt steht – durch Peitschenhiebe zu töten. Ein ganz besonderes Schauspiel ist der „Entierro de la Sardina“, die Beerdigung der Sardine am Aschermittwoch. Der Winter ist damit offiziell ebenso beendet wie der Karneval.

TEXT Peter Wuerth

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