Informationen zum Hafen Danzig
Größe
Polen hat eine Fläche von 312.685 km² und knapp 39 Millionen Einwohner. Gdingen ist die zwölftgrößte Stadt des Landes mit ca. 248.000 Einwohnern.
Klima
Das Klima in Polen ist durch gemäßigte, warme Sommer und kalte Winter bestimmt. In Gdingen klettert das Thermometer nur in den Monaten Juni, Juli und August über 20 Grad. Das sind allerdings auch die Monate mit den höchsten Niederschlägen.
Politik
Polen ist eine parlamentarische Republik und seit 2004 EU-Mitglied.
- Sprache:
- Polnisch
- Währung:
- Zloty (PLN)
- Zeitzone:
- Europe/Warsaw
Der Danziger Hafen als Wiege der Solidarność
Das alte Gdańsk liegt am Fluss Motława (deutsch: Mottlau) und ist mit einem Kanal zur Wisła (deutsch: Weichsel) verbunden. Der Danziger Hafen ist einer der größten in Polen. Berühmt geworden ist er durch die „Stocznia Gdańska“, die Danziger Werft. Hier begannen in den 1970ern Aufstände, die blutig niedergeschlagen wurden und in den 1980ern die politische Arbeiterbewegung „Solidarność“ mit dem späteren Präsidenten Lech Wałęsa und Anna Walentynowicz an der Spitze. Gdańsk gilt damit als eine Wiege der Demokratiebewegung in ganz Mittel- und Osteuropa. Auf Ihrem Landausflug können Sie das überaus interessante Denkmal und den historisch stark aufgeladenen Platz vor der Werft besuchen.
Die moderne Hafenstadt Gdynia
Ihr Kreuzfahrtschiff bringt Sie zunächst in den Hafen der modernen Stadt Gdynia (deutsch: Gdingen), die schon im 12. Jahrhundert Erwähnung fand. Zusammen mit Danzig und dem Seebad Sopot bildet Gdynia die sogenannte „Dreistadt“. Liegt Ihr Kreuzfahrtschiff an der Pomorskie Pier, benötigen Sie nur 10 Minuten, um zu den vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten, den Bars und Restaurants an der meerseitigen Promenade von Gdingen zu gelangen. Hier finden Sie zudem wunderbar fangfrischen Fisch.
Es verwundert jedoch nicht, dass Gdańsk der weitaus stärkere Magnetpunkt für einen Ausflug ist. Sie erreichen die alte Hansestadt bequem mit einem Shuttlebus in einer knappen Stunde, oder Sie reisen mit dem Zug an, der an dem schönen Bahnhof von Danzig unweit der Altstadt hält.
Die Altstadt der Schönen Hanseatin Danzig
Die Gründungshintergründe der Stadt Danzig liegen im Dunkeln. Polnische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bereits im 7. Jahrhundert zwei Siedlungen und eine Burganlage an der Stelle der heutigen Altstadt standen. Im 10. Jahrhundert ist Gyddanyzc als Handelsstadt unter der Herrschaft polnischer Könige bestätigt.
Wenn Sie heute an den Fassaden der prachtvollen Giebelhäuser hochschauen, werden Sie viele Renaissanceornamente, Rokoko- und Barock-Schmuckelemente und sogar wundervolle Freskenmalereien entdecken. Nehmen Sie sich dafür Zeit, verweilen Sie in dieser einmaligen Atmosphäre einer uralten Hanse, die es so nirgends mehr gibt!
Die alte Pracht der großen und lebendigen Danziger Altstadt ist den herausragenden polnischen Restauratoren zu verdanken. Nachdem die deutsche Wehrmacht bei ihrem Rückzug im Zweiten Weltkrieg 90 Prozent der Stadt in Schutt und Asche gelegt hatte, ließen die Danziger mit einer unglaublichen Willenskraft das alte geschichtsträchtige Gdańsk aus den Ruinen wieder auferstehen. Dazu wurden alte Pläne, Zeichnungen und Fotografien und Originalmaterialien verwendet.
Sehenswürdigkeiten in der Altstadt
Danzig ist eine von Sehenswürdigkeiten ausgeschmückte Stadt. Zurecht stellt sich hier die Frage: Was soll ich sehen und was unbedingt besuchen? Museen, Galerien, Antiquariate, Antiquitätenhändler und die vielen Silber- und Bernsteinschmuckgeschäfte locken mit ihren Angeboten.
Lassen Sie sich nicht verwirren, wenn die Danziger zwischen „Altstadt“ (Stare Miasto) und „Rechtstadt“ (Główne Miasto) unterscheiden. Die Rechtstadt ist gewissermaßen das Herz der Altstadt, die sich um diesen ältesten Kern gebildet hat. Mit einer Karte in der Hand finden Sie sich problemlos in der „doppelten Altstadt“ zurecht.
Die Stadttore
Beginnen Sie Ihre Highlighttour zum Beispiel mit den drei Stadttoren im Westen der Rechtstadt. Dem Vortor, einem ehemaligen Gefängnis und heute interessanten Bernsteinmuseum, dem Hohen Tor und dem Goldenen Tor (Złota Brama): Der Niederländer Abraham van den Blocke baute es 1612 an der Stelle eines Vorgängerbaus aus dem 13. Jahrhundert. Das Tor wurde im Zweiten Weltkrieg erheblich zerstört und erst 1957 erneut aufgebaut.
Die Prachtstraße Ulica Długa
Nachdem Sie das Tor passiert haben, befinden Sie sich auf der Prachtstraße, der Ulica Długa (deutsch: Langgasse). Hier reihen sich bedeutende Sehenswürdigkeiten und wunderschöne Häuser der reichsten und einflussreichsten Danziger Bürger aneinander. Das nächste Highlight ist das Rechtstädter Rathaus (Ratusz Głównego Miasta) mit seinem 80 m hohen filigranen Turm. Es wurde im 16. Jahrhundert von niederländischen Architekten und Künstlern im italienischen Manierismus erbaut und ausgeschmückt. Die Wetterfahne zeigt eine vergoldete Statuette des polnischen Königs Sigismund II.
Der Rote Saal
Im Inneren können Sie den Roten Saal mit seinem prachtvollen Deckengemälde, die berühmten Danziger Schränke und niederländische Kacheln bewundern sowie viele interessante Informationen zur Danziger Geschichte erfahren. Leider ist auch das Rathaus im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört worden und hat vieles von seiner prunkvollen Ausstattung unwiederbringlich verloren.
Ihnen wird sofort der Artushof (Dwór Artusa) auffallen. Er wurde bereits 1342 gebaut und ist so etwas wie ein hanseatisches Clubhaus. Hier trafen sich Adlige und reiche Kaufleute, um beim Klönschnack und Bier ihre Geschäfte abzuschließen. Er wurde 1552 im Renaissancestil erneuert. Ab 1742 beherbergte er die Danziger Getreidebörse. Im Inneren sehen Sie eine einmalige Biertheke aus dem 14. Jahrhundert und einen 10 m hohen Kachelofen aus dem 16. Jahrhundert.
Unmittelbar vor dem Artushof steht der Neptunbrunnen (Fontanna Neptuna), der 1633 im Auftrag des Bürgermeisters Schachmann von Abraham van den Blocke im italienischen Renaissancestil erbaut wurde.
Das Goldene Haus
Das, auch Speymannhaus genannte, Goldene Haus (Złota Kamienica) hat die prächtigste Fassade von allen Bürgerhäusern der alten Stadt. Abraham van den Blocke entwarf es Anfang des 17. Jahrhunderts für den Danziger Bürgermeister Johannes Speymann. Die obere Außenfassade zeigt Skulpturen von Kleopatra, Ödipus, Achilles und Antigone.
Das Grüne Tor
Der Flame Regnier, ein zeitgenössischer berühmter Amsterdamer Baumeister, errichtete 1571 das Grüne Tor (Brama Zielona). Dieses „Tor“, im einmalig perfekten flämischen Manierismus ausgeführt, ist in Wahrheit ein Schloss, das für die polnischen Könige als Stadtresidenz entworfen wurde. Hier endet der Lange Markt und die schöne Uferpromenade (Długie Pobrzeże) am Fluss Motława beginnt. Auf diesem Wege gelangen Sie zum Wahrzeichen Danzigs: Dem Krantor (Żuraw). Es handelt sich um einen Hebekran zur Schiffsabfertigung aus dem 15. Jahrhundert, gefertigt aus Backstein und Holz. Er diente der schnellen End- und Beladung der Schiffe.
Das musikalische Oliwa
Der alte Stadtteil Oliwa ist bei Reisenden für sein feines, musikalisches Ohr berühmt. In einem wunderschönen botanischen Park, in dem eine großartige Schlossanlage steht, finden Sie eine besondere Klosterkirche aus dem 14. Jahrhundert. Sie beherbergt eine weltberühmte Orgel, die aus insgesamt 7.876 Holz- und Metallpfeifen besteht. Ihre Besonderheit: Sie imitieren täuschend echt verschiedene musikalische Instrumente sowie die menschliche Stimme! Sieben Männer mussten früher die Blasebälge bedienen. Heutzutage erledigt das die Elektrizität.
Kultur und Küche in Gdańsk
Liebhaber von Silberschmuck und Bernstein kommen in Danzig auf ihre Kosten. Aber auch Buch- und Antiquitätenfans, die auf der Suche nach alten und wertvollen Büchern und Drucken sind, werden in den alten Geschäften und Antiquitäten fündig – denn der Danziger ist geschichtsbewusst, kunst- und bücherliebend. Die enorme Anzahl an Galerien und Kunsthandwerk stellt die künstlerischen Fähigkeiten der Polen unter Beweis – und lädt Sie dazu ein, herausragende Kunstgegenstände statt der üblichen Souvenirs einzukaufen.
In Gdańsk erwarten Sie zudem stilvolle bis urige Restaurants, Cafés und „Milchbars“. Probieren Sie unbedingt die Danziger Spezialitäten wie die Rote Bete-Bouillon mit Pastetchen, fangfrische Ostsee- und Süßwasserfische oder auch Wildgerichte. Oder vielleicht doch lieber ein Gläschen „Danziger Goldwasser“, ein Likör mit Goldplättchen?
Gut zu wissen
Wer Deutsches sucht, wird mitunter auf Unverständnis oder gar Ablehnung stoßen. Die Danziger fühlen sich an erster Stelle als Hanseaten, an zweiter als freie Bürger und an dritter Stelle sind sie stolze Polen. Danzig ist in ihrer heutigen Entstehung tatsächlich eine niederländisch geprägte Stadt, von niederländischen Architekten und im Sinne der niederländischen Hanse gebaut.
Unweit des Stadtzentrums können Sie auf einem interessanten Ausflug mit dem Schiff die historische und landschaftlich schön an der Ostsee gelegene Halbinsel Westerplatte mit einem imposanten Denkmal besuchen. Hier nahm 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg seinen Anfang. Wer sich ein wenig Mühe gibt und "dzień dobry" (Guten Tag) oder "dziękuję" (Danke) sagen kann, dem werden die Herzen der Danziger zufliegen.
Zurück auf dem Schiff winken Sie den Polen im Hafen von Gdingen zu und freuen sich auf die nächsten großen Ziele Ihrer Kreuzfahrt. Eine Seereise mit AIDA bringt Sie neben Danzig auch nach Stockholm, Kopenhagen und St. Petersburg sowie nach Tallinn und Riga. Erleben Sie eine geschichtsträchtige und kulturell einmalige Reise ins Baltikum.