Wer die Finnen und Esten verstehen will, muss mit ihnen in die Sauna gehen. Denn das gemeinschaftliche Schwitzen ist nicht nur tief in ihrer Kultur verankert, die Sauna stellt auch einen Ort der Gleichheit dar. Hier entblößt man sich völlig und reinigt sich körperlich und seelisch. Wie gut das tut und was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie hier.

Wer die Finnen und Esten verstehen will, muss mit ihnen in die Sauna gehen. Denn das gemeinschaftliche Schwitzen ist nicht nur tief in ihrer Kultur verankert, die Sauna stellt auch einen Ort der Gleichheit dar. Hier entblößt man sich völlig und reinigt sich körperlich und seelisch. Wie gut das tut und was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie hier.

Von Finnland in die Welt

Die Sauna als finnisches und estnisches Kulturgut zu bezeichnen, wird ihrer Bedeutung nicht ganz gerecht. Immerhin heizt sie den Finnen und Esten seit ungefähr 1.500 Jahren ein und wird in beiden Ländern bis heute heiß geliebt. Ein kleiner Beweis gefällig? Auf 5,5 Millionen Einwohner kommen in Finnland ca. 2,2 Millionen Saunen. Das bedeutet, dass ganz Finnland gleichzeitig in die Sauna gehen könnte und es noch nicht einmal eng werden würde. Immer noch nicht überzeugt? Es gibt wenige finnische Wörter, die es in den Wortschatz anderer Sprachen geschafft haben. Dem Wort „Sauna“ ist dieses Kunststück gelungen, und zwar international. Auch galt die Sauna in Finnland vor nicht allzu langer Zeit noch als Tor zur und aus der Welt. Schwangere bekamen hier ihr Baby, und Tote erhielten die letzte Waschung. Auch in Estland war man mit diesen Ritualen vertraut.

Während die Finnen allerdings seit jeher die traditionelle Blockhaussauna bevorzugen, zieht es Esten bis heute in die Rauchsauna. Diese wird mit Holz beheizt und ist von innen komplett verrußt. Prädikat: besonders beeindruckend. Das fand auch die UNESCO und nahm die Rauchsauna in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der Menschheit auf.

Von Finnland in die Welt

Die Sauna als finnisches und estnisches Kulturgut zu bezeichnen, wird ihrer Bedeutung nicht ganz gerecht. Immerhin heizt sie den Finnen und Esten seit ungefähr 1.500 Jahren ein und wird in beiden Ländern bis heute heiß geliebt. Ein kleiner Beweis gefällig? Auf 5,5 Millionen Einwohner kommen in Finnland ca. 2,2 Millionen Saunen. Das bedeutet, dass ganz Finnland gleichzeitig in die Sauna gehen könnte und es noch nicht einmal eng werden würde. Immer noch nicht überzeugt? Es gibt wenige finnische Wörter, die es in den Wortschatz anderer Sprachen geschafft haben. Dem Wort „Sauna“ ist dieses Kunststück gelungen, und zwar international. Auch galt die Sauna in Finnland vor nicht allzu langer Zeit noch als Tor zur und aus der Welt. Schwangere bekamen hier ihr Baby, und Tote erhielten die letzte Waschung. Auch in Estland war man mit diesen Ritualen vertraut.

Während die Finnen allerdings seit jeher die traditionelle Blockhaussauna bevorzugen, zieht es Esten bis heute in die Rauchsauna. Diese wird mit Holz beheizt und ist von innen komplett verrußt. Prädikat: besonders beeindruckend. Das fand auch die UNESCO und nahm die Rauchsauna in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der Menschheit auf.

Wohltuend für Körper und Geist

Aber ganz gleich, ob elektrisch oder mit Holz beheizt, ob Block-, Fass- oder Rauchsauna, ob öffentlich, privat, in einem Bus, in einer Gondel, im Parlament in Helsinki oder in den finnischen Botschaften im Ausland – eines haben alle Saunen gemeinsam: Sie tun Körper und Geist richtig gut. Bei 80 bis 100 Grad Celsius wird nämlich ein künstliches Fieber erzeugt, das vorbeugend Krankheitserreger zerstört. Durch den Wechsel zwischen Hitze und Kaltbädern – gern im eiskalten See oder im Schnee vor der Saunahütte – wird der Kreislauf gestärkt. Natürlich profitiert auch die Haut von einem Besuch im Schwitzbad. Die Poren öffnen sich, die Durchblutung wird angeregt und die Hautalterung so verlangsamt.

Wohltuend für Körper und Geist

Aber ganz gleich, ob elektrisch oder mit Holz beheizt, ob Block-, Fass- oder Rauchsauna, ob öffentlich, privat, in einem Bus, in einer Gondel, im Parlament in Helsinki oder in den finnischen Botschaften im Ausland – eines haben alle Saunen gemeinsam: Sie tun Körper und Geist richtig gut. Bei 80 bis 100 Grad Celsius wird nämlich ein künstliches Fieber erzeugt, das vorbeugend Krankheitserreger zerstört. Durch den Wechsel zwischen Hitze und Kaltbädern – gern im eiskalten See oder im Schnee vor der Saunahütte – wird der Kreislauf gestärkt. Natürlich profitiert auch die Haut von einem Besuch im Schwitzbad. Die Poren öffnen sich, die Durchblutung wird angeregt und die Hautalterung so verlangsamt.

Schwitzen für die Glückseligkeit

Am besten greifen Sie zusätzlich noch zum Vihta oder Vasta, einem Büschel frischer Birkenzweige, und peitschen sich sanft die Haut. Die oberen Hautschichten werden dadurch abgetragen, und die frisch gereinigte Haut wird massiert. Bei schummrigem Licht und guten Gesprächen erholt sich aber nicht nur der Körper, sondern auch der Geist. Dafür haben die Finnen sogar ein eigenes Wort: „Saunajälkeinen“ beschreibt die Glückseligkeit, die sich direkt nach einem Saunagang einstellt. Wen überrascht es da, dass bei der Leidenschaft für das Saunieren die Finnen – laut internationalem „World Happiness Report“ aus dem Jahr 2017 – als die glücklichsten Menschen der Welt gelten. Trotz langer, eisiger und dunkler Winter. Die Sauna ist das Geheimnis. Also nichts wie rein!

Schwitzen für die Glückseligkeit

Am besten greifen Sie zusätzlich noch zum Vihta oder Vasta, einem Büschel frischer Birkenzweige, und peitschen sich sanft die Haut. Die oberen Hautschichten werden dadurch abgetragen, und die frisch gereinigte Haut wird massiert. Bei schummrigem Licht und guten Gesprächen erholt sich aber nicht nur der Körper, sondern auch der Geist. Dafür haben die Finnen sogar ein eigenes Wort: „Saunajälkeinen“ beschreibt die Glückseligkeit, die sich direkt nach einem Saunagang einstellt. Wen überrascht es da, dass bei der Leidenschaft für das Saunieren die Finnen – laut internationalem „World Happiness Report“ aus dem Jahr 2017 – als die glücklichsten Menschen der Welt gelten. Trotz langer, eisiger und dunkler Winter. Die Sauna ist das Geheimnis. Also nichts wie rein!

Gut zu wissen

• Eine Einladung in die Sauna ist eine Ehre. Selbst Geschäfte werden in Finnland und Estland eher beim gemeinschaftlichen Schwitzen gemacht als in einem Konferenzraum.

• In der Sauna sind alle gleich, und selbst die kontaktscheuen Finnen und Esten tauen bei Gesprächen auf.

• Ein Saunabesuch kann in beiden Ländern zehn Minuten, aber durchaus auch drei Stunden dauern – mit Pausen, versteht sich.

• Die Sauna ist ein Ort der körperlichen und seelischen Reinigung: Lehnen Sie sich also zurück und entspannen Sie.

• Buntes Licht, aromatische Düfte oder entspannende Musik sind in finnischen und estnischen Saunen tabu.

• Bei Aufgüssen gilt: Wenn Sie Lust auf einen haben, machen Sie einen.

• Zwischen den Saunagängen wird geschwommen, ein kaltes Bier genossen oder ein Würstchen gegrillt – gern auch direkt auf dem Saunaofen.

TEXT Sebastian Storck

Gut zu wissen

• Eine Einladung in die Sauna ist eine Ehre. Selbst Geschäfte werden in Finnland und Estland eher beim gemeinschaftlichen Schwitzen gemacht als in einem Konferenzraum.

• In der Sauna sind alle gleich, und selbst die kontaktscheuen Finnen und Esten tauen bei Gesprächen auf.

• Ein Saunabesuch kann in beiden Ländern zehn Minuten, aber durchaus auch drei Stunden dauern – mit Pausen, versteht sich.

• Die Sauna ist ein Ort der körperlichen und seelischen Reinigung: Lehnen Sie sich also zurück und entspannen Sie.

• Buntes Licht, aromatische Düfte oder entspannende Musik sind in finnischen und estnischen Saunen tabu.

• Bei Aufgüssen gilt: Wenn Sie Lust auf einen haben, machen Sie einen.

• Zwischen den Saunagängen wird geschwommen, ein kaltes Bier genossen oder ein Würstchen gegrillt – gern auch direkt auf dem Saunaofen.

TEXT Sebastian Storck

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